Dienstag, 30. Oktober 2012

Der Duft der Bücher...

So klasse ich e-book-reader finde: Eins können sie nicht, nämlich wie altmodische Bücher aus Papier beim Umblättern so schön rascheln und schon beim Aufschlagen einen ganz besonderen Duft verströmen.  Nirgends wird dies schöner beschrieben als in folgendem Zitat aus einem großartigen Kinderbuch:

"… Früher hat der Bullerdieck nie Zeit zum Kuchenbacken gehabt. Da hat ihm nämlich ein kleiner Buchladen in Hamburg gehört. Der Laden war sehr klein und gemütlich gewesen, mit einer kuscheligen Leseecke für die Kinder. Der Bullerdieck hat seinen Laden und seine Bücher geliebt.
„Allein schon der Geruch, wenn ich am Morgen den Laden aufgeschlossen habe!“, hat er geschwärmt. „Da haben sich über Nacht der Lavendelhauch aus den französischen Liebesgedichten und die Meeresbrise aus den Reiseführern mit dem Blutgeruch der Krimis vermischt! Und der Rosenduft schluchzender Königstöchter aus dem Märchenregal, vereint mit dem Schweiß der tragischen Romanhelden, hat das Ganze abgerundet.“
Der Bullerdieck hat die Augen geschlossen und tief eingeatmet, und ich hab mich gefragt, ob er mich jetzt verarscht, oder was.
„Ich finde auch, dass neue Bücher stinken“, hab ich gesagt.
Da hat der Bullerdieck gelacht und gesagt, dass ich ein unverbesserlicher Romantiker bin
Romantiker sind Leute, die Romane mögen, glaube ich.  …"

                                                    aus „Außerirdisch ist woanders“ von Susann Opel-Götz

Dieses Buch hat mich begeistert und tief berührt. Nicht nur für Kinder absolut lesenswert! Und darum geht's:

Von einem anderen Stern? Manchmal ist das Fremde näher, als man denkt! Seit langem ist Jona davon überzeugt, dass Außerirdische unter den Erdlingen leben und dass man sie nur erkennen muss. Als dann Henri in seiner Klasse auftaucht, ist für Jona die Sache klar. Nicht nur, dass Henri merkwürdig ist, Jona ist sich auch völlig sicher, dass Henri A.L.F. ist, eine "Außerirdische Lebensform". Endlich hat Jonas einen echten Außerirdischen gefunden! Während er versucht, alles über das fremde Leben Henris zu erfahren, merkt er kaum, wie sehr ihm Henri ans Herz wächst. Und vielleicht ist so ein bester Freund ja viel wichtiger als ein Alien? Eine literarisch dicht komponierte Parabel über Freundschaft und soziale Unterschiede.


Viel Spaß beim Lesen, grüßen Sie mir Herrn Bullerdieck (und vergessen Sie nicht, zwischendurch den Duft der Seiten tief einzuatmen!)

Ihre R.

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